Geschichte

Der Ort war Zeuge einer Vielzahl von Ereignissen in der Geschichte der sächsischen Kürfürsten und Könige. Seit 1852 kann die HOFMÜHLE-BIENERTMÜHLE auch als „Wiege der Gründerzeit“ in Dresden bezeichnet werden.

Bereits 1206 urkundlich erwähnt, wird Plauen von jeher durch seine Mühlen geprägt. Im Jahre 1568 erwarb das Sächsische Kurfürstenhaus das Areal und errichtete bis 1571 die HOFMÜHLE Über 300 Jahre währte diese Ära, in der die Wettiner den angrenzenden „Plauenschen Grund“ zum höfischen Jagdgebiet erklärten und dort glänzende Feste ausrichteten.

Seinen heute ebenso gebräuchlichen Namen BIENERTMÜHLE verdankt der Ort Gottlieb Traugott Bienert (1813 – 1894) und seinen Nachkommen. Zunächst ab 1852 als Pächter des Hofes tätig, wurde der aus eigener Kraft zum erfolgreichen Unternehmer aufgestiegene Bienert am 1. Mai 1872 Eigentümer der Mühle. Unter seiner Hand entstand ein industriell arbeitender Großbetrieb, der von seinen Söhnen und Enkeln zu einem der modernsten Unternehmen seiner Branche in Europa ausgebaut wurde.

Nach dem Zweiten Weltkrieg waren die Werke noch im Teilbesitz der Familie Bienert. Im Mai 1972, exakt 100 Jahre nach dem Kauf der Mühle vom Sächsischen Königshof, erfolgte die endgültige Enteignung. Im nun als Staatsbetrieb geführten Unternehmen wurde noch bis 1991 produziert. Dann enden 600 Jahre herausragender Mühlen- und Industriegeschichte an diesem Ort.

Das Wirken der Familie Bienert ist durch die Vielzahl von Stiftungen, Schenkungen und Spenden für das Gemeinwohl und durch das Engagement für Kunst und Kultur noch heute von hohem Ansehen getragen.